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Spielmannszug Beelen e.V.
Spielmannszug Beelen e.V.

Die Vorkriegszeit und Kriegswirren

Der Spielmannszug Beelen kann jetzt auf sein 75-jähriges Bestehen zurückblicken und zählt damit zu den älteren Spielmannszügen im näheren Umkreis. In den Vorkriegsjahren wurden kaum Aufzeichnungen über die Tätigkeit des Spielmannszuges gemacht. Die Texte, die im Folgenden verwendet werden, beruhen auf Befragungen von älteren Kameraden und sind in ähnlicher Form in einer Broschüre, die vor 25 Jahren zum Anlass des 50- jährigen Bestehens des Spielmannszuges erstellt wurde, erschienen. Hier sind besonders zu nennen: Karl Growe, Theo Linkamp und Heinrich Zumbusch, die auch die älteren Fotos zur Verfügung stellten. Nach ihren Berichten ist der heutige Spielmannszug aus zwei Spielmannszügen, nämlich dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr und dem Spielmannszug des Katholischen Gesellenvereins, entstanden. Im Jahre 1925 wurde von einigen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Beelen der Gedanke aufgegriffen, innerhalb der Feuerwehr einen Spielmannszug zu gründen. Hauptinitiator war Karl Growe, der bereits im Jahre 1914 im Spielmannszug des 13. Regiments als Trommler tätig gewesen war und erst im Jahre 1967 mit 75 Jahren von der aktiven Mitarbeit im Spielmannszug zurücktrat. Weitere Mitbegründer des ersten Beelener Spielmannszuges waren u.a. Heinrich Beermann, Theodor Nüssing, Theodor Bröskamp, Bernhard Plessner und Athues. Die Proben fanden zunächst in der Küche bei Karl Growe statt. Wie berichtet wurde, holte man sich bei diesen Proben fast regelmäßig von der Gastwirtschaft Pötter einen Stiefel Bier. Pötter wurde später auch das Vereinslokal. Im Jahre 1928 war man dann soweit, dass man zum ersten Mal öffentlich auftreten konnte. Dieses Jahr wurde auch als Gründerjahr festgelegt. Zunächst wurde ohne Tambourmajor gespielt. Dieses Amt übernahm später Wilhelm Zumbusch  sen. Im Jahre 1931 fand sich auch in der Kolpingfamilie, damals noch Katholischer Gesellenverein genannt, eine Interessentengruppe, die ebenfalls einen Spielmannszug gründete. In der Chronik der Kolpingfamilie Beelen zum 40-jährigen Jubiläum im Jahre 1971 heißt es: "Schon vor der Gründungsversammlung hatte man den Wunsch geäußert, einen Spielmannszug ins Leben zu rufen. Dieser Spielmannszug nannte sich "Knüppeljungs", die bei den dörflichen Veranstaltungen auch mit auftraten. Jede Woche wurde im Jugendheim geprobt und der Kaplan gab dann eine Flasche Schnaps aus, wie der Chronist bemerkte". Diese "Knüppeljungs" wurden später praktisch eine "Konkurrenz" des bereits bestehenden Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr. Hauptgründer waren u.a. Theo Linkamp, Heinrich Zumbusch und Hans Hovestadt aus Clarholz. Wie das Foto unten zeigt, wurde zunächst in zivil gespielt. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP im Jahre 1933 wurde die Lage, wie in anderen katholischen Vereinen auch, im Gesellenverein immer schwieriger. Während der Spielmannszug der Feuerwehr ungehindert seine Tätigkeit fortsetzen konnte, wurde der Kolpingspielmannszug angehalten, sich aufzulösen oder der NSDAP beizutreten. Doch die Spielleute weigerten sich zunächst hartnäckig. Als der Druck jedoch immer größer wurde, war man schließlich bereit, dem sogenannten "Stahlhelmbund" beizutreten. Fabrikant Brinkhaus aus Warendorf, ein Gönner des Vereins, war bereit, die erforderlichen Stahlhelme zu besorgen. Doch bevor er seinen Plan ausführen konnte, wurde der Stahlhelmbund von der Partei aufgelöst. Um den Kolpingspielmannszug zu erhalten, sah man keine andere Möglichkeit als schließlich doch der NSDAP beizutreten. Anstatt der reinen Pflege der Marschmusik, was ursprünglich Sinn und Zweck des Vereins war, wurde nun auch der Spielmannszug zu Propagandazwecken benutzt. Wie die älteren Kameraden berichteten, mußten beide Spielmannszüge fast jeden zweiten Abend in den umliegenden Gemeinden bei organisierten Veranstaltungen auftreten. Karl Growe berichtete: "Wenn bei Schumachers ein Parteiredner kam, mußten wir mindestens eine Stunde vorher im Dorf spielen, damit auch Leute ins Dorf kamen. Dafür gab es nichts." Und weiter wurde berichtet: "Als im Jahre 1943 die Deutschen in Österreich einmarschierten musste Frau Growe die Mitglieder zu einer Feierstunde im Saale Schumacher mit dem Fahrrad zusammen holen” Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges mussten dann auch die beiden Beelener Spielmannszüge ihre Tätigkeit einstellen, da fast alle Spielleute zur Wehrmacht eingezogen wurden.
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Spielmannszug Beelen e.V.

Die Vorkriegszeit und

Kriegswirren

Der Spielmannszug Beelen kann jetzt auf sein 75-jähriges Bestehen zurückblicken und zählt damit zu den älteren Spielmannszügen im näheren Umkreis. In den Vorkriegsjahren wurden kaum Aufzeichnungen über die Tätigkeit des Spielmannszuges gemacht. Die Texte, die im Folgenden verwendet werden, beruhen auf Befragungen von älteren Kameraden und sind in ähnlicher Form in einer Broschüre, die vor 25 Jahren zum Anlass des 50-jährigen Bestehens des Spielmannszuges erstellt wurde, erschienen. Hier sind besonders zu nennen: Karl Growe, Theo Linkamp und Heinrich Zumbusch, die auch die älteren Fotos zur Verfügung stellten. Nach ihren Berichten ist der heutige Spielmannszug aus zwei Spielmannszügen, nämlich dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr und dem Spielmannszug des Katholischen Gesellenvereins, entstanden. Im Jahre 1925 wurde von einigen Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Beelen der Gedanke aufgegriffen, innerhalb der Feuerwehr einen Spielmannszug zu gründen. Hauptinitiator war Karl Growe, der bereits im Jahre 1914 im Spielmannszug des 13. Regiments als Trommler tätig gewesen war und erst im Jahre 1967 mit 75 Jahren von der aktiven Mitarbeit im Spielmannszug zurücktrat. Weitere Mitbegründer des ersten Beelener Spielmannszuges waren u.a. Heinrich Beermann, Theodor Nüssing, Theodor Bröskamp, Bernhard Plessner und Athues. Die Proben fanden zunächst in der Küche bei Karl Growe statt. Wie berichtet wurde, holte man sich bei diesen Proben fast regelmäßig von der Gastwirtschaft Pötter einen Stiefel Bier. Pötter wurde später auch das Vereinslokal. Im Jahre 1928 war man dann soweit, dass man zum ersten Mal öffentlich auftreten konnte. Dieses Jahr wurde auch als Gründerjahr festgelegt. Zunächst wurde ohne Tambourmajor gespielt. Dieses Amt übernahm später Wilhelm Zumbusch  sen. Im Jahre 1931 fand sich auch in der Kolpingfamilie, damals noch Katholischer Gesellenverein genannt, eine Interessentengruppe, die ebenfalls einen Spielmannszug gründete. In der Chronik der Kolpingfamilie Beelen zum 40-jährigen Jubiläum im Jahre 1971 heißt es: "Schon vor der Gründungsversammlung hatte man den Wunsch geäußert, einen Spielmannszug ins Leben zu rufen. Dieser Spielmannszug nannte sich "Knüppeljungs", die bei den dörflichen Veranstaltungen auch mit auftraten. Jede Woche wurde im Jugendheim geprobt und der Kaplan gab dann eine Flasche Schnaps aus, wie der Chronist bemerkte". Diese "Knüppeljungs" wurden später praktisch eine "Konkurrenz" des bereits bestehenden Spielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr. Hauptgründer waren u.a. Theo Linkamp, Heinrich Zumbusch und Hans Hovestadt aus Clarholz. Wie das Foto unten zeigt, wurde zunächst in zivil gespielt. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP im Jahre 1933 wurde die Lage, wie in anderen katholischen Vereinen auch, im Gesellenverein immer schwieriger. Während der Spielmannszug der Feuerwehr ungehindert seine Tätigkeit fortsetzen konnte, wurde der Kolpingspielmannszug angehalten, sich aufzulösen oder der NSDAP beizutreten. Doch die Spielleute weigerten sich zunächst hartnäckig. Als der Druck jedoch immer größer wurde, war man schließlich bereit, dem sogenannten "Stahlhelmbund" beizutreten. Fabrikant Brinkhaus aus Warendorf, ein Gönner des Vereins, war bereit, die erforderlichen Stahlhelme zu besorgen. Doch bevor er seinen Plan ausführen konnte, wurde der Stahlhelmbund von der Partei aufgelöst. Um den Kolpingspielmannszug zu erhalten, sah man keine andere Möglichkeit als schließlich doch der NSDAP beizutreten. Anstatt der reinen Pflege der Marschmusik, was ursprünglich Sinn und Zweck des Vereins war, wurde nun auch der Spielmannszug zu Propagandazwecken benutzt. Wie die älteren Kameraden berichteten, mußten beide Spielmannszüge fast jeden zweiten Abend in den umliegenden Gemeinden bei organisierten Veranstaltungen auftreten. Karl Growe berichtete: "Wenn bei Schumachers ein Parteiredner kam, mußten wir mindestens eine Stunde vorher im Dorf spielen, damit auch Leute ins Dorf kamen. Dafür gab es nichts." Und weiter wurde berichtet: "Als im Jahre 1943 die Deutschen in Österreich einmarschierten musste Frau Growe die Mitglieder zu einer Feierstunde im Saale Schumacher mit dem Fahrrad zusammen holen” Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges mussten dann auch die beiden Beelener Spielmannszüge ihre Tätigkeit einstellen, da fast alle Spielleute zur Wehrmacht eingezogen wurden.
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